Gästeliste und Sitzordnung – eine echte Herausforderung für jedes Brautpaar!
Es gibt so viele Tipps und Überlegungen, wie eine Sitzordnung gestalten werden kann – oder häufig auch, wie Ihr annehmt dass es „richtig“ ist.
Natürlich ist es extrem schwierig, viele Gäste gut zu platzieren, dass sie aus Eurer Sicht „gut aufgehoben“ sind.
Hmmmmm… die Frage ist: ist es für die Gäste auch richtig? Seid mir bitte nicht böse, ich bin keine Eventplanerin, keine Wedding-Planerin, wie z.B. Daniela und möchte schon gar nicht Frau-Neunmalklug sein, aber Paare zu trennen, weil es gerade „trendy“ ist, dass sich eine tolle Gemeinschaft bilden soll und sich jeder mal neuem widmen soll… Sorry, für mich persönlich ein No-Go! Entweder ich bin als Gast so offen und möchte einfach mal andere Gäste kennen lernen, dann mach ich das – ganz automatisch, am Sektempfang, am Kuchenbuffet, beim tanzen, an der Bar, an der frischen Luft usw. Aber gezwungen zu werden finden die wenigsten gut – sie werden es Euch gegenüber NIEMALS zugeben und den Abend vermutlich ausharren, aber wohl fühlen ist was anderes. Ich habe auch schon eine Hochzeit erlebt, wo die Gäste sich dann einfach umgesetzt haben – blöd nur, dass dann Einzel-Sitzplätze übrig blieben und die Stimmung damit echt kippte.
In diesem Zusammenhang: liebe Bräute (denn meistens seid Ihr ja die Organisations-Meisterinnen 😉 ja, es gibt Zeiten, da ist man Single. Und ja, ohne Begleitung auf Hochzeiten zu gehen ist blöd – aber nicht, weil man das selber so empfindet, sondern weil man in der Regel auf dem „Katzentisch“ – genannt dem „Single-Tisch“ landet. Furchtbar! Ich weiss, Ihr meint es gut, aber wenn sich zwei Singles genau auf Eurer Hochzeit kennenlernen und vielleicht noch verlieben, so klappt das auch ganz ohne Euer Zutun. Für mich persönlich war nichts schlimmer, als an einem Tisch mit lauter Singles zu sitzen. Warum?
Dazu hole ich gerne aus und schreibe was zu den Typen Singles auf Hochzeiten:
- der ganz Coole: das ist der Single (männlich wie weiblich), der sich bereits beim Sektempfang einen ordentlichen Alkohol-Mutmacher gönnt und in wenigen Stunden nicht mehr in der Lage sein wird, sich zu artikulieren, was einen als Tischnachbar die Party nicht leichter macht
- der Betrübte: das ist der Single (meist weiblich), der sich binnen weniger Sekunden als furchtbar traurig outet und –meist nach entsprechendem Alkoholkonsum- in Tränen ausbricht, dass doch alles so ungerecht sei und man doch selbst auch soooo gerne einen Partner, Kinder und eine tolle Traumhochzeit hätte – im schlimmsten Fall auch noch gerade erst getrennt. Das ist natürlich dann mein persönlicher Super-Gau, da der Neu-Single seine ganze Beziehung zum besten gibt – an den gerade frisch-getrennten-davor-betrogenen-Single mag ich gar nicht denken, also auch nicht unbedingt sehr aufmunternd, jemandes Lebensabschnitts-Geschichte ins Detail zu hören und Tränen zu trocknen
- die Desinteressierten: das ist der Single, der sich gezwungen gefühlt hat, Eure Einladung – aus welchem Grund auch immer – anzunehmen. Dieser Single ist weder an Alkohol, noch an Gesprächen und schon gar nicht an der Gesellschaft interessiert – vornehmlich mit dem Smartphone immer „on“
- und dann gibt es noch „die anderen“: zufällig gerade ohne Beziehung, offen, aufgeschlossen, bereit Party zu machen…
ich hätte mir oft gewünscht, einfach an einem anderen Tisch zu sitzen! Wie wäre es, an einem Tisch zu sitzen, an dem ein paar nette, aufgeschlossene Paare sitzen, die sich freuen, neue Leute kennen zu lernen?!
Und wisst Ihr was? FRAGT Euren Single-Gast doch einfach, bei wem er denn gerne sitzen möchte! Vielleicht etwas unkonventionell – aber wirkungsvoll!
Am Schluss ist mir eines noch ganz wichtig: IHR bestimmt, wer bei EUCH an EUREM großen Tag sitzen darf. Traditionen hin oder her: wenn Ihr Eure beste Freundin mit am Tisch haben möchtet: macht das. Auch hier gilt: fragt doch z.B. Eure Eltern, wo sie gerne sitzen möchten – vielleicht wollen sie gar nicht so im Mittelpunkt stehen – pardon sitzen. Nur mal als kleiner Tipp!
Und am Ende: keine Sitzordnung und „freie“ Platzwahl ist für mich persönlich ein noch größerer Horror als der „Katzentisch“. Den letzten beißen die Hunde oder was? Das ist ja wie auf Mallorca im August – schnell das Handtuch auf die guten Plätze werfen, da man sonst neben Onkel Egon sitzen muss??? Nee Ihr Lieben, so bitte nicht.
Bitte verzeiht mir meine Wortwahl und die Spitzen, seht es als kleine Bespaßung und Satire – mit einem Denkanstoß für Eure Planung.
Vielen Dank fürs Lesen! Tapfer bis zum Schluss durchgehalten 😉
In diesem Sinne, VG Anja von Fotostyle-Schindler