Die Trauung und Eure Gäste
Heute möchte ich mich mal etwas kritischer zu einem Thema äußern – wohlwissend, dass ich da sicher bei einigen anecken werde. Aber es ist mir wichtig, dass es einfach mal ausgesprochen wird. Viele denken es, aber keiner traut sich, was zu sagen
Liebe Gäste: auch wenn der Gang in die Kirche und die Wahl des Sitzplatzes vielen wohl so vorkommt, als würde man in der Schule in die erste Reihe müssen: bitte füllt die Reihen VON VORNE her auf. Nichts schlimmer, als wenn ganz vorne das Brautpaar – mit viel Glück die beiden folgenden Reihen mit den engsten Verwandten und dann laaaange nichts und der Rest verstreut. Das sieht nicht nur auf den Bildern „traurig“ aus, sondern hat für mich persönlich auch ein wenig was mit Respekt und Freude für das Brautpaar zu tun. Vorne beißt Euch auch niemand – versprochen! Wir hatten in all den Hochzeiten erst einen einzigen Pfarrer, der die Gäste nach vorne komplimentiert hat – und wir fanden es großartig.
Kleiner Tipp: WeddingPlaner wie z.B. Daniela von „Dein Glücksfall“ weist Eure Gäste gerne auch in der Kirche ein – oder Ihr fragt eine Tante, Freundin etc, die Euch hilft.
No-Go Nummer 2: der Mittelgang gehört dem BRAUTPAAR.
Bei allem Verständnis, Eure Kinder bei Euch haben zu wollen: Kinderwägen gehören an den Rand nach außen oder ganz hinten. Nicht nur aus Sicht des Fotografen schrecklich, wenn wir tolle Bilder von Euch Richtung Altar machen – oder ein tolle Panorama mit Blick auf einen Kinderwagen! Stellt Euch vor, die Braut zieht ein und bleibt mit dem ihrer Schleppe just in diesem Moment an Eurem Kinderwagen hängen….
Womit ich bei Thema Nummer 3 wäre:
kleine Kinder während der Trauung. Ich finde es immer toll, wenn Ihr Eure Kinder dabei habt. Seid Ihr Euch sicher, dass ein 1 jähriger genauso viel Spaß hat, wie Ihr?
Sorry für die offenen Worte, aber wenn sich Kinder nicht mehr beruhigen lassen – und damit meine ich nicht, dass sie mal reden oder singen oder ähnliches, sondern wenn sie einfach schreien, brüllen und ihren Unmut kundtun: bitte tut dem Brautpaar den Gefallen und geht raus. Das klingt vielleicht herzlos, aber wir hatten das schon sehr oft und die Bräute haben sich alle nicht getraut, etwas zu sagen und waren wirklich traurig, weil die feierliche Zeremonie nicht entspannt war.
Wie bereits geschrieben: es geht hier nicht um „mal“ oder „kurz“ – wir hatten schon Trauungen, bei denen Kind(er) sehr lange lauthals gebrüllt haben. Eine Braut hat mir mal verraten, dass sie sich von sich selbst gewünscht hätte, dass sie sich traut, die Mutter zu bitten, kurz raus zu gehen. Ihr Baby hatte die gesamte Zeremonie durchgeschrien. Eigentlich schon traurig, die Braut in eine solche Überlegung / Situation zu bringen, oder?
Ich wünsche mir für all unsere Brautpaare tolle, liebe Gäste, die den schönsten Tag zu dem werden lassen, wie sie sich es wünschen – und alle auch alles dafür tun, auch wenn das evtl. heißt, mal selbst ein wenig zurück zu stecken 😉
In diesem Sinne, VG Anja von Fotostlye-Schindler