Eine Braut im Interview: „Meine Hochzeit in Zeiten von Corona / Covid-19“

Wir telefonieren gerade mit sehr vielen Brautpaaren.
Die Stimmung? Sehr unterschiedlich.   Manche sind sehr traurig, manche sind gefasst, aber alle haben wir etwas gemeinsam: wir sind allesamt enttäuscht, dass gerade sehr viele Hochzeiten abgesagt oder verschoben werden.
Viele Stunden haben die Paare in die Planung ihrer Hochzeit investiert: Pläne geschmiedet, wieder verworfen, neu geplant, sich mit Dienstleistern getroffen, wie Location, Band, Caterer, Konditor für die Hochzeitstorte, Hochzeitsfotograf und und und. Das Brautkleid ist mit viel Liebe und Emotionen gefühlt ausgesucht worden. Und dann kam dieser Virus, der unser aller Leben auf den Kopf stellt.
Eine wirklich schwierige Situation.

Wie war das nun? Wir haben uns mit einer unserer Bräute ein wenig länger unterhalten.
So schildert sie ihre Geschichte, die stellvertretend für viele andere Geschichten und Entscheidungen der Brautpaare ist, die im Frühjahr / Sommer diesen Jahres heiraten wollten.

„Was war das für ein emotionaler Moment, als mein Freund vor mir auf die Knie sank und mir die Frage aller Fragen gestellt hat: „willst Du mich heiraten“. Emotionen pur, Freudentränen und ein wahrer Glücksmoment. Schöner hätte es nicht sein können. Wir haben darauf hin angefangen, unsere Hochzeit für das nächste Jahr zu planen: Freunde nach Empfehlungen gefragt, das Internet durchforstet, telefoniert, Hochzeitsdienstleister getroffen, Listen geschrieben. Mein eigenes Highlight war die Suche nach meinem perfekten Brautkleid. Glücksgefühle und Vorfreude pur!
Eigentlich wollten wir zunächst nur eine kleiner Feier, im engsten Kreis der Familie und besten Freunde, Standesamtliche Trauung und danach Essen gehen. Irgendwie ist es dann doch immer mehr und größer geworden. Wir wollen unseren großen Tag mit einer großen Feier und tollen Party zelebrieren. Frei nach dem Motto „wenn schon, denn schon!“
Eigentlich liefen alle Vorbereitungen und Plänen super…. Und dann kam Corona. Nach der Verdrängungsphase, kam die völlige Verzweiflung, schließlich war die Hochzeit komplett geplant und alle Verträge geschlossen. Es ist auch schon viel Geld an Anzahlungen und Reservierungskosten geflossen. Geht das nun den Bach runter? Verlieren wir unseren Traum des perfekten Tages UND viel Geld?
Dann kam die Phase der Hoffnung: „vielleicht ist ja doch alles schneller vorbei und wir halten an unserem Termin im Mai 2020 fest“. Nachdem die Nachrichten immer klarer machten: das wird nix mehr mit großer Hochzeit im Mai, haben wir lange mit uns gerungen, viel diskutiert und überlegt und uns dann entschlossen, den Termin zu verschieben. Jeden Tag sämtliche Nachrichtenseiten zu durchforsten, ob es vielleicht doch positivere Nachrichten gibt, weiter in Ungewissheit zu leben, das wollten wir nicht. Dieser Virus und die ganzen Folgen daraus zehren sowieso schon so an unseren Nerven, da wollten wir das Unvermeidliche nicht noch weiter raus ziehen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als unseren Hochzeitstag abzublasen und uns einen neuen Termin im neuen Jahr zu suchen. Nur, wie gehen wir das an?
Die Verträge waren schließlich geschlossen und wir wußten nicht, wie die Hochzeitsdienstleister reagieren. Wir können Euch sagen: Kommunikation ist alles! Ich war sehr froh, dass mein Freund die Aufgabe übernommen hat, mit all unseren Hochzeitsdienstleistern zu sprechen, da es mir sehr schwer gefallen ist, die Tatsache zu akzeptieren und damit um zu gehen. Wir waren super positiv überrascht, dass unsere Hochzeitsdienstleister alle, ohne Ausnahme, sehr verständnisvoll und kulant reagiert haben. Unser Location, Caterer, Hochzeitsfotograf (Fotostyle-Schindler 🙂 und Band konnten wir – Sogar zu den gleichen Konditionen – auf einen Termin im Jahr 2021 zu verschieben. Wir haben einen Zusatz zu unserem Vertrag unterzeichnet und die Sache war erledigt. Unsere Gästen haben in großen Teilen schon besorgt angerufen. Wir haben uns überlegt, „Change the date“ Karten zu versenden – mit einem aktuellen Bild von uns und einem positiven, fröhlichen Spruch. Viele sind genauso traurig wie wir, daher wollten wir Ihnen ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubern

Hinweis: hier findet Ihr unsere Change-the-date-Sonderaktion: Blogeintrag

Wie ging es sonst weiter?
Ganz bewusst entschlossen wir uns dazu, den Termin für die standesamtliche Hochzeit nicht zu verschieben, sondern diesen Tag nur für uns zu gestalten, sehr intim und einfach nur „für uns“
Im Mai ist es soweit, wir freuen uns sehr darauf. Es ist uns klar, dass wir auch hier mit erheblichen Einschränkungen leben müssen. Es ist ein wenig unterschiedlich, wie die Standesämter vorgehen. Bei unserer Trauung ist – mit Einhaltung des Abstands – jeweils ein Trauzeuge erlaubt. Mehr leider nicht. Von anderen Paaren, die kürzlich geheiratet haben, haben wir erfahren, dass die ganze Prozedur nicht länger als ein paar Minuten dauern wird. Auch dürfen wir uns auch als Brautpaar im Standesamt selbst leider nicht küssen.
Warum wir trotzdem im Mai „JA!“ zueinander sagen? Weil WIR es möchten. Wir wollen nicht länger warten, gerade jetzt nicht, in dieser Zeit, die mit soviel Sorgen, Unsicherheit und Schwierigkeiten geprägt ist. Es ist nicht abzusehen, wann alles wieder in „normaleren Bahnen“ laufen kann oder wie sich die Welt „nach Corona“ verändert. Uns beiden ist es gerade jetzt sehr wichtig, offiziell „Mann und Frau“ zu sein. Zudem ist die standesamtliche Hochzeit ja in erster Linie ein bürokratischer Akt, der uns beide für die Zukunft absichert.
Nach der standesamtlichen Hochzeit treffen wir uns in einem großen, weitläufigen Park und werden – natürlich mit der erforderlichen Mindestabstand – Paarfotos mit unserem Hochzeitsfotografen (Fototstyle-Schindler 🙂 zu machen. Auch darauf freuen wir uns schon jetzt riesig. Es ist anders als gedacht – aber trotzdem für uns wichtig!

Hinweis: als Profi-Fotograf ist meine Kamera-Ausrüstung mehr als gut bestückt, so dass wir -auch „vor Covid-19“ – bei den Paarshootings weit entfernt von Euch stehen. Eine hohe Brennweite bietet die Möglichkeit eines wunderbaren Bokeh. Das ist eines meiner Lieblings-Stilmittel, da der Hintergrund wunderbar verschwimmt und Ihr – noch- perfekter in Szene gesetzt werdet. Aktuell grünt und blüht es überall wunderschön, die perfekte Kulisse für ein Paarshooting. Also keine Angst und keine Bedenken!


Nach dem Paarshooting werden wir ganz für uns alleine tanzen, feiern, Sekt trinken und den Tag genießen. Wir haben uns leckeres Essen bestellt und werden diesen Tag nur für uns, frisch verheiratet und super glücklich genießen. Wir werden uns schick kleiden, haben uns bewusst gegen ein zweites – neues – Outfit entschieden. Mein Brautkleid hängt bei meiner Mama im Schrank. Der Termin bei der Schneiderin des Brautmodengeschäftes ist bereits für 2021 vereinbart. Dann bin ich super entspannt, ohne im Kopf zu haben „hoffentlich paßt es mir nächstes Jahr noch“. Schließlich weiß ich nicht, was in mehr als einem Jahr ist und ob ich meine Figur bis dahin halte. Umtauschen geht hier nicht mehr, aber es ist MEIN Kleid und das wird es auch 2021 sein!
All das ist uns wirklich nicht leicht gefallen. Ich gebe zu, vor allem bei mir, hat es viele viele Tränen gegeben. Mal war ich traurig, manchmal wütend, manchmal „leer“ und ohne Motivation. Es ist auch jetzt noch so, dass es Momente gibt, die mich traurig stimmen. Die aktuelle Situation für uns alle eine Herausforderung, in allen Bereichen schränkt sie uns ein, zerschießt Pläne und lässt einen etwas ratlos da stehen. Wir für unseren Teil freuen uns, dass es uns die Dienstleister mit der Verschiebung so leicht gemacht haben.

Einen Tipp möchte ich gerne noch an alle Brautpaare weitergeben, die Ihre Planung für 2021 noch nicht abgeschlossen haben: kümmert Euch JETZT darum, da ich mitbekommen habe, wieviel Hochzeitsdienstleister und Locations schon jetzt sehr voll sind. Wenn Ihr einen Wunschtermin habt und eine „must-have“Location, solltet Ihr wirklich sehr schnell gucken, Euch das zu reservieren. Tatsächlich sind die Termine fürs nächste Jahr schon jetzt fast restlos ausgebucht.

Hochzeitsfotograf Straubing - Eine Braut im Interview: „Meine Hochzeit in Zeiten von Corona / Covid-19“Wir für uns freuen uns riesig auf unseren Tag, den wir zweimal und sehr unterschiedlich feiern: einmal nur wir beide und das zweite mal mit unseren Liebsten. Und das eine sage ich Euch: wir werden es krachen lassen und den Tag und uns fröhlich, ausgelassen und ohne Sorgen feiern!!!“

Liebes Brautpaar, wir danken Euch sehr, dass Ihr Eure Emotionen und Euren Weg „aus der Corona-Hochzeitskrise“ geteilt habt. Vielen Dank für die Offenheit und dass Ihr anderen Paaren damit Mut macht!
Auch wir, als Euer Hochzeitsfotograf, sind auf die Mitarbeit von Euch, als Brautpaar angewiesen. Für uns ist die Situation nicht einfach, wir möchten kein Brautpaar missen und möchten unsere Verträge gerne erfüllen.
Vielen Dank für Euer Vertrauen und Eure umsichtige Handlungsweise.
Wir freuen uns riesig, Euch auch 2021 begleiten zu dürfen! Es wird ein unglaublicher Tag werden, der Euch auf Ewigkeit in Erinnerung bleibt!

In diesem Sinne: wir freuen uns auf viele Anfragen von Euch, liebe Brautpaare und „brides to be“.